Archiwa kategorii: Ein kleines bisschen Horrorschau

Zahltag

Endlich kann Alex gehn,
denn man hat ihn gezähmt.
Sein Wesen umgestellt
mit einem Medikament.

Er gab seinen Willen für seine Freiheit,
es war ihm noch nicht klar.
Es war ein viel zu hoher Preis
und er hat ihn gezahlt.

Nun ist er wieder zurück,
doch er muss schnell einsehn,
dass alles anders ist,
seitdem er von hier ging.
Denn in der Zeitung war ein Bild von ihm
und jeder hat es gesehn.
Alte Feinde freuen sich,
den Spieß jetzt umzudrehn.

Zahltag, Zahltag, Zahltag –
die Zeit der Strafe fängt erst für ihn an.
Zahltag, Zahltag, Zahltag –
für eine Menschmaschine, die sich nicht wehren kann.

Es ist sein altes Spiel,
nur mit dem Unterschied,
dass er Verlierer ist
und jetzt auf Knien geht.

Reue kommt jetzt viel zu spät,
es gibt keinen, der zu ihm hält.
Auf der Flucht vor der Vergangenheit
findet er kein Versteck.

Zahltag, Zahltag, Zahltag –
die Zeit der Strafe fängt erst für ihn an.
Zahltag, Zahltag, Zahltag –
für eine Menschmaschine, die sich nicht wehren kann.

Mehr davon

Ich habe nur probiert, um mal zu sehen.
Es war nur sehr wenig, doch es war schön.
Ich wollte mehr davon,
nur ein bisschen mehr.

Gib mir mehr.
Gib mir mehr.

Beim nächsten Mal nahm ich genug
und es hat ganz schön reingekracht.
Ich fühlte mich so gut und so selten stark.
Irgendwann ließ die Wirkung aber
immer schneller nach.
Ich war plötzlich allein,
so leer und ausgebrannt.

Ich brauchte mehr.
Gib mir mehr.
Ich will mehr.
Gib mir mehr.
Gib mir mehr.
Ich will mehr.

Tag und Nacht denk ich nur an dich,
seitdem ich weiß, dass es dich gibt.
Tag und Nacht denk ich nur an dich,
weil meine Welt sich nur noch um dich dreht.
Nur noch um dich dreht.

Ohne dich gibt mein Leben einfach keinen Sinn.
Ich flehe dich an: „Du darfst nie von mir gehn!”
Ich bezahle dich gut,
ich geb dir alles, was ich noch hab.
Meinen Charakter, meinen Selbstrespekt,
jedes letzte Gefühl von Moral.

Ich will mehr.
Ich will mehr.
Ich will mehr.

Tag und Nacht denk ich nur an dich,
seitdem ich weiß, dass es dich gibt.
Tag und Nacht denk ich nur an dich,
weil meine Welt sich nur noch um dich dreht.
Nur noch um dich dreht.

Gib mir mehr.
Ich will mehr.
Gib mir mehr.

Mehr Sex!
Mehr Geld!
Mehr Speed!
Mehr Hass!
Mehr Ruhm!
Mehr Macht!

180 Grad

Wir brauchen hier keinen, der aus der Reihe tanzt,
keinen, der zuviel denkt und auch noch Zweifel hat.
Wir brauchen keinen, der ständig dagegen ist
und dem Fortschritt immer nur als eine Bremse dient.

Du warst viel zu lange viel zu unbequem,
doch wir bringen dich schon auf den richtigen Weg.
Ja, du wirst bald lernen, an deinem Platz zu stehn,
wir werden dir deinen Kopf wieder grade drehn.

Um 180 Grad.
In Reih und Glied mit uns ziehn.
Um 180 Grad.

Keiner entkommt unserem Intensiv-System,
in jedem Supermarkt läuft unsere Weichspül-Melodie.
An jeder Häuserwand ein Verhaltensbefehl,
wir polen alles um, was in die falsche Richtung geht.

Um 180 Grad.
In Reih und Glied mit uns ziehn.
Um 180 Grad.

Die Farbe Grau

Der Urteilsspruch des Richters ist gnadenlos gefallen,
vierzehn lange Jahre schickt man dich in Haft.
Draußen dreht sich die Welt und sie fragt nicht mal nach dir,
alles was dich von ihr trennt ist eine Eisentür.

Zähl jede Stunde, zähl jeden Tag,
jede Minute ist ein ganzes Jahr.
Grau ist die Farbe, die dein Anzug hat.
Grau ist die Farbe deiner Zellenwand.
Grau ist die Farbe der ganzen Strafanstalt.
Grau ist die Farbe von jedem neuen Tag.

Auf dem Gefängnishof seine müden Runden ziehn,
versuchen, in Träumen zu entfliehn.
Und alle warten nur auf den Entlassungstag,
Fluchtgedanken in der Nacht.

Zähl jede Stunde, zähl jeden Tag,
jede Minute ist ein ganzes Jahr.
Grau ist die Farbe, die dein Anzug hat.
Grau ist die Farbe deiner Zellenwand.
Grau ist die Farbe der ganzen Strafanstalt.
Grau ist die Farbe von jedem neuen Tag.

Jeder will nur raus.

Zähl jede Stunde, zähl jeden Tag,
jede Minute ist ein ganzes Jahr.
Grau ist die Farbe, die dein Anzug hat.
Grau ist die Farbe deiner Zellenwand.
Grau ist die Farbe der ganzen Strafanstalt.
Grau ist die Farbe von jedem neuen Tag.

Grau ist die Farbe.
Grau ist die Farbe.
Grau sind die Tage.

Keine Ahnung

Keine Ahnung, was ich dir sagen soll,
keine Ahnung und keinen Plan.

Frag mich nicht nach jedem Unterschied,
ob es Gut und ob es Böse gibt.
Was Erfolg und was Versagen ist,
wer die Regeln für das Spiel bestimmt.

Keine Ahnung, was ich dir sagen soll,
keine Ahnung und keinen Plan.

Ich kann selber nur noch Nebel sehn,
kann mein eigenes Wort nicht mehr verstehn,
verliere Tag für Tag den Überblick,
weiß nicht, auf welcher Seite ich steh.

Keine Ahnung, was ich dir sagen soll,
keine Ahnung, wenn du mich fragst.
Keine Ahnung, was ich dir sagen soll,
keine Ahnung und keinen Plan.
Keine Ahnung, was ich dir sagen soll,
keine Ahnung, vielleicht bin ich zu dumm.

Ein Schritt zuviel

Ein Schritt zuviel nach vorn –
und das war’s.
Du bist zu weit gegangen –
und das war’s.
Einmal kein Glück gehabt –
und das war’s für dich.

Sie haben dich erwischt –
und es gibt kein Zurück.
Sie haben dich erwischt –
und es gibt kein Zurück.

Es konnte nicht gut gehen, –
zu spät.
was hilft es Fehler einzusehn, –
zu spät.
Nichts macht sie ungeschehn, –
zu spät für dich.

Sie haben dich erwischt –
und es gibt kein Zurück.
Sie haben dich erwischt –
und es gibt kein Zurück.

1000 gute Gründe

Hohe Berge, weite Täler,
klare Flüsse, blaue Seen,
dazu ein paar Naturschutzgebiete,
alles wunderschön.

Wir lieben unser Land!

Totale Pflichterfüllung,
Ordnung und Sauberkeit,
alles läuft hier nach Fahrplan,
der Zufall ist unser Feind.

Wir lieben unser Land!
Unser Fernsehprogramm, unsere Autobahn.
Wir lieben unser Land!

Es gibt 1000 gute Gründe,
auf dieses Land stolz zu sein.
Warum fällt uns jetzt auf einmal
kein einziger mehr ein?

Unser Lieblingswort heißt Leistung,
wir sind auf Fortschritt eingestellt.
Nicht ist hier unkäuflich,
wir tun alles für gutes Geld.

Wir lieben unser Land!
All die Korruption, die Union!
Wir lieben unser Land!

Es gibt 1000 gute Gründe,
auf dieses Land stolz zu sein.
Warum fällt uns jetzt auf einmal
kein einziger mehr ein?

Unsere Pässe sind fälschungssicher
und unser Lebenslauf bekannt.
Keiner scheint hier zu merken,
dass man kaum noch atmen kann.

Wir lieben unser Land!
Für jeden Querkopf ein Gummigeschoss.
Wir lieben unser Land!
Wir lieben unser Land!

Wo sind all die ganzen Gründe,
auf dieses Land stolz zu sein?
So sehr wir auch nachdenken,
uns fällt dazu nichts ein!

All die ganzen Gründe…

Hier kommt Alex

In einer Welt, in der man nur noch lebt,
damit man täglich roboten geht,
ist die größte Aufregung, die es noch gibt,
das allabendliche Fernsehbild.

Jeder Mensch lebt wie ein Uhrwerk,
wie ein Computer programmiert.
Es gibt keinen, der sich dagegen wehrt,
nur ein paar Jugendliche sind frustriert.

Wenn am Himmel die Sonne untergeht,
beginnt für die Droogs der Tag.
In kleinen Banden sammeln sie sich,
gehn gemeinsam auf die Jagd.

Hey, hier kommt Alex!
Vorhang auf – für seine Horrorschau.
Hey, hier kommt Alex!
Vorhang auf – für ein kleines bisschen Horrorschau.

Auf dem Kreuzzug gegen die Ordnung
und die scheinbar heile Welt
zelebrieren sie die Zerstörung,
Gewalt und Brutalität.
Erst wenn sie ihre Opfer leiden sehn,
spüren sie Befriedigung.
Es gibt nichts mehr, was sie jetzt aufhält
in ihrer gnadenlosen Wut.

Hey, hier kommt Alex!
Vorhang auf – für seine Horrorschau.
Hey, hier kommt Alex!
Vorhang auf – für ein kleines bisschen Horrorschau.

Zwanzig gegen einen
bis das Blut zum Vorschein kommt.
Ob mit Stöcken oder Steinen,
irgendwann platzt jeder Kopf.
Das nächste Opfer ist schon dran,
wenn ihr den lieben Gott noch fragt:
„Warum hast Du nichts getan,
nichts getan?”

Hey, hier kommt Alex!
Vorhang auf – für seine Horrorschau.
Hey, hier kommt Alex!
Vorhang auf – für ein kleines bisschen Horrorschau.

Musterbeispiel

Du machst die Augen auf
in einem Krankenhaus.
Du warst so kurz davor,
vor dem Himmelstor.

Du bist der Vorführkriminelle
und wir brauchen dich.
Du bist der Vorführkriminelle
als Beweis für unsern Sieg.

Das schwarze Schaf
vom Uhrwerksystem
hilft jetzt mit
es aufzuziehn.

Du bist der Vorführkriminelle
und wir brauchen dich.
Du bist der Vorführkriminelle
als Beweis für unsern Sieg.

Sag Deinen Spruch auf,
geht es dir gut?
Nett und höflich beim Interview.
Hilf dem Minister, er ist dein Freund,
er weiß, dass du ihn nie enttäuschst.

Du bist der Vorführkriminelle
und wir brauchen dich.
Du bist der Vorführkriminelle
als Beweis für unsern Sieg.

Liebeslied

Es war so schnell, wie alles begann,
ein fliegender Stein als Kampfsignal.
Auf einmal war die Hölle los,
ein Wechselbad zwischen Angriff und Flucht.
Wasserwerfer peitschen dich,
Tränengas beißt im Gesicht.
Schaufensterscheiben, nur noch Splitter aus Glas,
Wagen völlig ausgebrannt.
Befehl an alle: „Bleibt besser klug!
Schließt euch ein, macht die Augen zu!”

Und aus dem Radio kommt ein Liebeslied.
Und in der Fernsehshow bringen sie ein Liebeslied.

Vor deiner Tür, in deinem Ort
ist Gerechtigkeit nur ein Wort.
Befehl an alle: „Bleibt besser klug!
Schließt euch ein, macht die Augen zu!”

Und aus dem Radio kommt ein Liebeslied.
Und in der Fernsehshow bringen sie ein Liebeslied.
Und aus dem Radio kommt ein Liebeslied.
Und in der Fernsehshow bringen sie ein Liebeslied.

Die Sonne scheint am Morgen danach,
wie ein Kuss beginnt der Tag.
Der Kaffee ist gut, die Zeitung frisch,
zählt die Opfer am Frühstückstisch.

Und aus dem Radio kommt ein Liebeslied.
Und in der Fernsehshow bringen sie ein Liebeslied.
Und aus dem Radio kommt ein Liebeslied.
Und in der Fernsehshow bringen sie ein Liebeslied.
Und aus dem Radio kommt ein Liebeslied.
Und in der Fernsehshow bringen sie unser Lied