Archiwa kategorii: La Hermandad – En El Principio Fue El Ruido

Die letzte Schlacht

Wir sind eine schweigende Armee
Macht euch auf was gefasst
Wir sind die graue Masse
Die kein Geheimnis hat
Weil man alles von uns weiß
Und uns ständig kontrolliert
Unsere Wege verfolgt und einstudiert

Auf der Suche nach der Norm forscht man uns akribisch aus
Speichert Informationen über unseren Lebenslauf
Was wir tun und was wir lassen
Wie wir denken, wie wir fühlen
Was wir mögen, was wir hassen am System

Ihr könnt uns jagen wie ihr wollt
Lernt uns ruhig noch besser kennen
Beim Versuch uns zu manipulieren
Doch ihr habt euch schwer getäuscht
Wenn ihr glaubt, dass man uns lenkt
Die letzte Schlacht gewinnen wir
Weil wir euch einzeln durch die Netze gehen

Was fahren wir für ein Auto
Wie oft stehen wir im Stau
Wie viel Sex pro Kopf wir haben
Untersucht man ganz genau
Was wir verdienen und bezahlen
Wie wir wohnen, wo wir stehen
Wovon wir träumen, und ob wir gläubig sind

Ihr könnt uns jagen wie ihr wollt?

Wir sind im Mittelmaß zu Hause
Wir scheren nie zu weit aus
Es gibt kein Unten und kein Oben
Niemand bricht zur Seite aus
Wir verlieren uns in der Menge
Keiner kennt unser Gesicht
Ihr werdet niemals wirklich wissen
Wer wir sind?

Ihr könnt uns jagen wie ihr wollt?
Weil wir euch täglich durch die Netze gehen

Pessimist

Und wieder schmilzt ein Traum dahin
So wie ein Lied vorüber geht
All die schönen Illusionen
Mit jedem Tag ein Neu-Abschied

Und man schaut zum Fenster raus
Wartet nur noch auf die Tagesschau
Von irgendwo erklingt ein Lied
Dass alle Pessimisten Lügner sind

Die fetten Jahre sind vorbei
Wir sollen den Gürtel enger schnallen
Das Glück liegt immer noch auf der Straße
Man muss es nur in bar bezahlen

Und wir schauen zum Fenster raus
Fürchten uns schon vor der Tagesschau
Und von irgendwo ein Lied
dass alle Pessimisten Lügner sind

Doch wenn am Abend die Stille
All das Geschwätz besiegt
Und sich wie ein Teppich über mich legt
Kann ich mich endlich wieder atmen hören

Mit jedem Herzschlag wieder etwas mehr von mir spüren
Und im Kopf den Impuls: Es gibt nichts zu verlieren

Und ich schau zum Fenster raus
Seh? wie die Nacht den ganzen Tag aufsaugt
Dann möchte? ich glauben, dass es stimmt
Dass alle Pessimisten Lügner sind

Alles was war

Es ist nicht einfach
Sich plötzlich wieder zu sehen
Es schleudert unsere Zeit
mit voller Wucht zurück
Und als ob wir es nicht besser wüssten
Spielen wir die Vermissten
Und fallen über uns her

Ein Moment voller Hoffnung
Ein Moment voller Glück
In dem wir nicht an gestern denken
Und was morgen vielleicht ist
Denn dann wird es wieder weh tun
Es wär nicht das erste Mal
Wir versprechen uns nie wieder
Und glauben selbst nicht dran

Vielen Dank für alles was mal war
Für jeden guten Tag
Nun sage mir wie war dein Leben ohne mich
Vielen Dank für alles was mal war

In unseren Köpfen drehen sich Gedankenspiele
Was wär gewesen wenn
Wo würden wir heut stehen
Wir denken an unsere alten Ziele
Und suchen nach dem Fehler
In unserem System
Warst du nach uns einsam
Oder fühltest du dich frei
Und was hast du gemacht
In all der Zwischenzeit
Es ist nicht leicht das einzusehen
Doch wahrscheinlich war es so
Was wir uns geben konnten
War damals nicht genug

Vielen Dank für alles was mal war
Für jeden guten Tag
Nun sage mir wie war dein Leben ohne mich
Vielen Dank für alles was mal war
Falls du?s vergessen hast
Das ist nicht schlimm
Ich erinner mich für dich
An alles was mal war

Am meisten lieben wir die Dinge
Die wir nicht haben können
Wir sollten lernen zu verzichten
Doch wir kriegen es nicht hin
Wir rufen Lebewohl
Winken uns noch einmal zu
Dann drehen wir uns um
Und laufen dabei los

Leben ist tödlich

Die Zeit tropft an uns vorbei
Bis wir fragen, was mal bleibt
Von den Spuren unserer Wege
Ausgebleicht und in Vergessenheit
Als hätte es uns nie gegeben

Wir kriechen durch den Schlamm der frühen Tage
Und suchen unsere Vergangenheit
Getrieben von der einen Frage
Was haben wir bis jetzt erreicht

Schau dich an
Willst du unsterblich sein?
Gott sei dank
Leben ist tödlich

Man weiß alles hat seinen Preis
Mach dich zum Zahlen bereit
Wenn man dir die Rechnung vorhält
Dann ist es soweit, dass du die Zähne zusammenbeißt
Und Abschied von dir selbst nimmst
Wenn wir nur einen Teil von uns ausleben
Was passiert dann mit dem Rest
Wie viel muss man uns noch geben
Damit unterm Strich was übrig ist

Wann war das Schicksal gut zu uns
Woher kommt die Angst vorm Tod
Warum glaubst du überhaupt
Dass du noch lebst

Die Zeit tropft an uns vorbei
Bis wir fragen was mal bleibt
Von den Spuren unserer Wege

Wir hören was das Leben uns verspricht
Es lacht uns an und gibt uns nichts
Und irgendwann lässt es uns allein
Und alle stehen da mit ausgestreckter Hand
Wollen von der Ewigkeit ein kleines Stück
Sie träumen vom großen Neuanfang
Und klammern sich an gestern fest

Teil von mir

Wir sitzen uns gegenüber
Und du fragst wie es nun weitergeht
Wollen wir reden über Liebe
Woran denkst du wenn du davon sprichst

An Kerzenlicht und einen Mond der scheint
Hell, sanft und schön
An Lachen und an Fröhlichkeit
Und an Hand in Hand gehen

Oder an Schläge, Blutergüsse
Aufgeplatzte Lippen und Schläfen
Denkst du an Himmel oder Hölle
An Fliegen oder Fussboden-Kriechen

Ein Teil von mir
Bleibt für immer in dir
Und ein Teil von dir
steckt für immer in mir

Ich bin dein Fehltritt und dein Irrtum
Ich bin der mit dem schlechten Ruf und
All den leeren Versprechen
Die immer schon gelogen waren denn

Ich bin das, was übrig bleibt
Der Stein in deinem Schuh
Ich bin all die Bitternis
Die dich so oft heimsucht

Ich bin Enttäuschung und Vergangenheit
All die nicht gelebten Träume
Der Geruch auf deiner schönen Haut
Den du nicht abwaschen kannst denn

ein Teil von mir
Bleibt für immer in dir?

es ist so ein harter Boden
auf dem wir jetzt gelandet sind
werden wir uns wiederholen
Haben wir uns beide verdient?

Disco

Heute ist der Eintritt frei
drum lass uns tanzen gehen
Und zum VIP Bereich
Wo nur die Besten stehen
Wir lassen uns Stempel geben
Und durch Türen schieben
Während ich überlege
Wie ich mich gut bewege

In der Disco
Wo die Tänzer tanzen
Und die Steher stehen
In der Disco
Wo die Trinker trinken und
Die Spanner sich umsehen

Eintausend Frauen streifen mein Gesicht
Blickgespräche bei denen man alles verspricht
Und meine Augen schreien
Dass ich auch hier bin
Doch alle rauschen vorbei
Als ob hier Schienen sind

In der Disco
Man ist dauergeil
Und jeder schwitzt hier so
In der Disco
Und ständig rennen alle nur aufs Klo
Und ich warte auf dich
Wer du auch bist
Ich komme mit
Lass uns gehen

Und es gibt Flaschenwein
Und es gibt deutschen Sekt
Und eine Boxerei
mit einem Fussballdepp
Auf dem Klo fragen alle nach Koks
Und ich kann es nicht fassen
Wie viele sich hier vögeln lassen

In der Disco
Mit einem Mal dreht sich alles im Kreis
In der Disco
Ich fange an zu kotzen und bin kreidebleich
In der Disco
Wir werden erst nach Hause gehen
aus der Disco
Wenn früh am Morgen die Hähne krähen

Innen alles neu

Ständig kommen Leute zu mir
Und fragen traurig
Können wir irgendetwas für dich tun?
Ich schau fortwährend nur
In besorgte Augen
Und komm dann jedesmal in Erklärungsnot

Dabei bin ich grad gut drauf
Denn innen ist alles neu
Das sieht vielleicht von außen nicht so aus
Aber innen ist alles neu
Und ich bin ok!

Andauernd macht man mir
Denselben Vorwurf
Ich ließe mich in letzter Zeit so gehen
Ich wär angeblich ausgebrannt
Und total abgefuckt
Ich soll bitte nicht böse sein
und das alles nicht falsch verstehen

Auch wenn niemand mir das glaubt
Innen ist alles neu
Ich seh? nur von außen scheiße aus
Aber innen ist alles neu
Und ich bin ok
ich bin ok
Seitdem ich neuerdings zur Bibelstunde geh

Guter Rat von sogenannten Freunden
Macht mich langsam aber sicher aggressiv
Alle wollen mir permanent
Ganz lieb helfen
Ich zähl ganz leise nur bis zehn
Um nicht zu platzen

Hört her, verdammt nochmal
Innen ist alles neu
Und ich fühl mich wunderbar
Denn innen ist alles neu
Auch wenn keiner das verstehen will
Innen ist alles neu
Ihr solltet mal bei mir rein sehn
Denn innen ist alles neu
Und ich bin ok,
ja ich bin ok
Seitdem ich neuerdings zur Bibelstunde geh

Ich bin ok
Ich bin ganz in meiner Mitte
Und lass mich nicht rausbringen

Strom

Schachmatt guten Tag
es ist alles in Ordnung
Ihr könnt aufwachen, wir sind wieder da
Wir sind außer uns und Rand und Band und
Wir haben keine Zeit für Schlaf

Hört her und öffnet eure Ohren
Wir sind zurück wie neu geboren

Dieses Lied hier ist unser Werk und
Es ist geschrieben mit unserem Blut
Wir bluten und wir hörn nicht auf bis
Das der allerletzte Tropfen kommt

Wir schwitzen Lärm aus uns heraus
Und jeder Ton frisst euch mit auf

Und alles steht unter Strom
Vom ersten bis zum letzten Ton

Am Anfang war der Lärm und
Dieser Lärm hört niemals auf
Am Tag als der Herr uns schuf da
hat er uns in Lärm getaucht

Richtig giftig, richtig wichtig
Damit wir uns nicht falsch verstehen
Ein Gesang aus tausend Kehlen
Solange bis die Luft wegbrennt
Gedanken, die wie Messer sind
fliegen auf dich zu und treffen dich